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HOLY UX stellt vor: Andrea Wielpütz

HOLY UX INSIGHTS

HOLY UX stellt vor: andrea wielpütz

Wer ist Andrea Wielpütz?

Foto von Andrea Wielpütz

Andrea Wielpütz, 41 Jahre alt
Senior Manager Customer Insights & Analytics bei congstar
https://www.linkedin.com/in/andrea-wielp%C3%BCtz-b3753b212/

Dankeschön für das Interview, liebe Andrea!
22.11.2024

Berufserfahrung

  • Erzähl uns was über Deinen Start in den Job!
    Schon während meines dualen Studiums habe ich die Telekommunikationsbranche kennengelernt. Nach meinem Abschluss ging es dann aber erstmal für knapp vier Jahre in die Unternehmensberatung, wo ich die verschiedensten Branchen erkunden durfte.
    Dann zog es mich aber doch zur Telekommunikation zurück, und zwar zu congstar – damals noch ein aufstrebendes Start-Up. Und seitdem hat mich diese Branche und auch dieses Unternehmen nicht mehr losgelassen!
    Die ersten Jahre verbrachte ich im Produktmarketing und Brand Team und konnte die spannende Welt der Marktforschung „von der anderen Seite“ aus kennenlernen. So habe ich Marktforschung lieben gelernt.
    Seit etwa acht Jahren trage ich nun die fachliche Verantwortung für die Gewinnung von Customer Insights aus Kunden- und Marktbefragungen.
    In Sachen UX unterstütze ich zwar bei Ausschreibungen und methodischen Ansätzen, aber die wahren Held·innen in diesem Bereich sind unsere UX-Expert·innen im Kundenerlebnis-Team. Shoutout an z.B. Tim Schulte – er ist dafür zuständig, dass die Nutzererfahrung nicht nur gut, sondern großartig wird! Tim wird euch sicherlich gerne mal selbst von seinen spannenden Projekten berichten.

  • Was hättest Du früher gerne gewusst?
    Eigentlich nichts. Denn jede Erfahrung – gut oder schlecht – hat mich geprägt und mir etwas beigebracht. Wenn ich alles gewusst hätte, wäre ich vielleicht jetzt nicht hier. Das war also alles für was gut!

  • Wie kann man sich in diesem Berufsbild (stetig) verbessern?
    Ganz einfach: Neugierig bleiben!
    Es ist entscheidend, Augen und Ohren offen zu halten, denn ständig gibt es neue Ansätze oder Tools. Ich empfehle, sich regelmäßig zu informieren, sich mit anderen auszutauschen und neue Methoden auszuprobieren.
    Aber Vorsicht: Nur weil etwas gerade im Trend ist und cool/hype, bedeutet das nicht, dass es zu den eigenen Zielen passt. Manchmal kommt es gerade zur rechten Zeit, manchmal ist es nur eine hilfreiche Ergänzung oder braucht noch Zeit, um wirklich effektiv zu sein. Aber keine Sorge, das ist alles Teil des Lernprozesses!

Berufstipps

  • Was ist besonders wichtig bei Research?
    Auch wieder ganz klar: Neugierde! Sie ist die treibende Kraft in der (Markt-)Forschung und im UX Research auch. Es ist wichtig, die komplexen Zusammenhänge zu verstehen – nicht nur, was Endkund·innen denken, sondern auch die Perspektiven unserer Geschäftspartner·innen und Fachabteilungen: Was sind deren Ziele und Herausforderungen? Je besser wir als Researcher diese unterschiedlichen Sichtweisen erfassen, desto gezielter können wir helfen und wertvolle Insights liefern. Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, alle Stimmen zu hören und die Ursachen hinter den Zahlen zu erkennen!
  • Was muss bei der Zusammenarbeit mit Stakeholder·innen beachtet werden?
    Von Anfang an alle relevanten Stakeholder:innen ins Boot holen. Transparentes Erwartungsmanagement ist ein Muss, um Missverständnisse zu vermeiden. Außerdem sollten wir ein gemeinsames Verständnis für die Ziele und den Prozess entwickeln. So schaffen wir eine solide Grundlage für die Zusammenarbeit und stellen sicher, dass alle auf dem gleichen Kurs sind!
  • Was geht bei qualitativer Forschung schief?
    Wir überall Bedarf es auch bei (qualitativer) Forschung einer sorgfältigen Vor-, Nachbereitung und vor allem Durchführung. Ansonsten kann sicher einiges schiefgehen. Meiner Meinung nach steht und fällt aber vieles mit der Rekrutierung: Erreichen wir wirklich die relevanten Zielgruppen? Das ist entscheidend und beeinflusst auch, welchen methodischen Ansatz wir wählen – ob nur qualitativ, nur quantitativ oder eine gute Mischung aus beiden.
    Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Erwartungsmanagement. Es ist entscheidend zu kommunizieren, was mit der jeweiligen Methode erreicht werden kann und was nicht. Nur so können wir sicherstellen, dass alle Beteiligten realistische Erwartungen haben.
Dreieck mit den Spitzen low cost, done quickly und high quality

Done quickly & High quality
Wenn ich müsste, würde ich diese beiden wählen!
Beide Dimensionen sind entscheidend: Auch schnell umgesetzte Projekte müssen einem hohen Qualitätsstandard entsprechen.
Um dies zu erreichen, braucht es die richtigen Tools und Methoden. Effizienz darf nicht auf Kosten der Qualität gehen. Wenn wir also beides im Gleichgewicht halten können, erzielen wir ausgezeichnete Ergebnisse, die sowohl zeitgerecht als auch wertvoll sind!

Wir freuen uns, im „HOLY UX stellt vor“ Format regelmäßig persönliche Einblicke von UX Expert·innen zu bekommen.
Wie würdest Du selbst diese Fragen beantworten? Was ist Deine Meinung? Oder hast Du noch eine Frage an Andrea?
Schreib uns: academy@holyux.de
 🤗

 

Übrigens:
Kolleg·innen von Andrea haben unsere HOLY UX Events schon mit ihren Inhalten bereichert und dort einen Einblick in die (UX) Arbeit bei congstar gegeben. Auf unserem YouTube-Kanal findet ihr die Aufzeichnungen!

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Rollen im Usability-Test

HOLY UX INSIGHTS

⏱️ Kurz und knapp: Rollen im Usability-Test

Willkommen in der UX-Küche!

Du bist in der UX-Küche angekommen. Genau wie in einem Sternerestaurant geht es bei Usability Tests um Präzision, Teamwork und Timing – und ja, manchmal auch um Chaos. Aber das Endergebnis? Ein kunstvoller Teller beladen mit Insights, die die Nutzendenerfahrung positiv beeinflussen können. 

Wie in jeder Küche gibt es verschiedene Rollen, die nahtlos ineinandergreifen müssen, damit alles gelingt – und genau wie in einer echten Küche hat jede Rolle eine klare Aufgabe. In diesem Artikel konzentrieren wir uns auf die Methode von Usability Tests, also: Schürze an und auf geht’s in die UX-Küche! 

Barrierefreiheit im digitalen Raum ist daher nicht nur eine nette Zugabe, sondern ein Muss. Und das gilt nicht nur, weil ab 2025 das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) in Deutschland umgesetzt wird. Sondern weil es eine ethische Verantwortung ist, digitale Angebote so zu gestalten, dass sie für alle zugänglich sind. 

1. Die Moderation: Yes, Chef! 👨‍🍳

In der Usability-Küche ist Chefkoch, wer das Interview moderiert – die Person, die die Fäden in der Hand hält, Anweisungen gibt und sicherstellt, dass am Ende des Tages ein perfekt zubereitetes Gericht auf den Tisch kommt. Er oder sie koordiniert das Team und folgt einem Rezept, aka Interviewleitfaden. 

Was macht Mr./Ms. Chef in der UX-Küche? 

  • Timing und Übersicht: Als Moderator·in musst du immer wissen, was als Nächstes ansteht. Du kennst die Zutaten (z.B. den Prototypen), gibst klare Anweisungen (z.B. Handlungsanweisungen für den Prototypen), beobachtest genau und hakst nach. 
  • Kommunikation ist alles: 🧑‍🍳 kann nicht schweigend in der Ecke sitzen. Schaffe eine entspannte Atmosphäre, in der die Testperson sich wohlfühlt und frei äußern kann, was ihr auf der Zunge liegt. Höre genau zu, um Nachfragen zu stellen und für maximale Transparenz zu sorgen. Formuliere Deine Fragen präzise und zum richtigen Zeitpunkt. 
  • Den Laden zusammenhalten: Chaos in der Küche? Nicht in Deiner! Du managst einen reibungslosen Ablauf und lässt alle wissen, was zu tun ist. Dein Fokus liegt auf den wichtigen Insights. 

Achtung – NICHT anbrennen lassen 🔥
Auch als Chef darfst Du nicht zu dominant auftreten: Achte darauf, dass Du nie unterbrichst und Pausen aushältst. Erklärungen haben in Deiner Küche keinen Platz.  
& noch was: auch wenn die Zeit knapp ist, lass die Testperson in ihrem eigenen Tempo arbeiten. 

2. Das Notieren: Sous-Chef 🍳

Note-Taking und Protokollieren sind die Aufgaben der Sous-Chefs der UX-Küche. Diese sorgen dafür, dass alles dokumentiert wird und der Chefkoch (Moderation) nicht den Überblick verliert. Sous-Chefs sind unverzichtbar – denn ohne genaues Zuschneiden, also exakte Dokumentation, keine brauchbaren Zutaten für die spätere Analyse. 

Was macht ein·e Sous-Chef in der UX-Küche? 

  • Exakte Aufzeichnungen: Du achtest auf jedes Detail. Jedes Zögern, jede Mausbewegung und jeder Kommentar der Testperson werden von Dir notiert. Du erfasst die Details, die dem Chefkoch möglicherweise entgehen könnten. Du sorgst dafür, dass später klar ist, wo es in der „Zubereitung“ gehakt hat: War das Material (zB Prototyp) ausreichend für den Testzweck, der Interviewleitfaden flexibel genug und die Testperson richtig rekrutiert? 
  • Konzentration und Präzision: Als Note-Taker brauchst Du einen klaren Kopf. Du notierst ohne persönliche Meinung oder Interpretation. Deine Aufgabe ist es, die Interviews wie Zwiebeln Schicht für Schicht auseinanderzunehmen, zu beobachten, was wo passiert und in gleichmäßige und vergleichbare Stücke zu schneiden. Dafür solltest Du auch mit Notizen-Templates oder Protokoll-Tabellen arbeiten. 

Achtung – NICHT anbrennen lassen 🔥
Vermeide zu interpretieren, was die Testperson tut oder sagt. Halte Dich strikt an die Fakten. Auch wenn es mal heiß her geht: Lass Dich nicht ablenken und bleib neutral. Versuche, Dich nicht zu sehr in Details zu verlieren, sondern behalte das große Ganze im Blick. Es geht darum, nachvollziehbare Zitate zu dokumentieren, die später schnell einsetzbar sind. 

3. Das Beobachten: Küchenhilfe 👀

Beobachtende sind stille Held·innen. Sie arbeiten im Hintergrund – räumen auf, polieren die Gläser – und beobachten genau, wie der Test abläuft, ohne selbst in die Handlung einzugreifen. Sie behalten einen Überblick und geben im Anschluss wertvolles Feedback zu Abläufen.  

Was macht die Küchenhilfe in der UX-Küche? 

  • Alles im Blick: Du beobachtest die Testperson und den Test-Ablauf und achtest auf Reaktionen und Emotionen. Dabei bewahrst Du Neutralität – Du kannst als außenstehende Person gutes Feedback, auch zum Prozess geben. 
  • Details: Feedback und Nutzendenverhalten in Bezug auf Dein Spezialgebiet prägst Du Dir genauer ein, um es im Nachgang zu besprechen. Sei es Design, Text, Marketing – oder welche Rolle auch immer Du einnehmen möchtest oder Dir zugeteilt wird. 
  • Diskrete Präsenz: Als Beobachter·in darfst Du die Testperson auf keinen Fall beeinflussen. Du machst Notizen und analysierst, ohne selbst zu kochen. Dafür bist Du als Hilfe bei Tech-Support oder bei anderen (spontanen) Aufträgen umso wichtiger, denn dann heißt es “Yes, Chef!”. 

Achtung – NICHT anbrennen lassen 🔥
Auch wenn es schwerfällt: Lehn Dich nicht zurück, denn Du könntest jederzeit gebraucht werden – aber bleib aufmerksam! Versuche den Chefs jeden möglichen Wunsch zu erfüllen, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.  Und beachte vor allem, inwiefern das Gesagte und das Verhalten von Testpersonen zusammenpasst.  

4. Die Entscheidungen: Gäste 🍽️

Zu guter Letzt: Die Stakeholder·innen. Sie sind die Foodies und gefürchteten Kritiker·innen, die am Ende des Tages das “Insights-Menü” probieren und bewerten. Sie haben einen besonderen Einfluss darauf, welche Gerichte auf der Karte bleiben und welche nochmal überarbeitet werden müssen. 

Was machen die Gäste in der UX-Küche? 

  • Objektive Bewertung: Die Stakeholder·innen werfen einen genauen Blick auf die Ergebnisse des Tests und ziehen ihre ganz eigenen Schlüsse. Sie sind oft emotional involviert, weil es ihr Produkt ist – aber sie sollten trotzdem objektiv bleiben und von den Expert·innen im Küchenteam auch dazu angehalten werden. 
  • Entscheidungen treffen: Schlussendlich müssen Stakeholder·innen entscheiden, welche Erkenntnisse priorisiert und aufgenommen werden sollen. Das Küchenteam kann dabei helfen und Handlungsempfehlungen mit auf den Weg geben. 

Achtung – NICHT anbrennen lassen 🔥
Stakeholder·innen sollten nicht ins Geschehen eingreifen – auch wenn Testpersonen unzufrieden werden. Kritik am Menü sollte im Idealfall bei Festlegung der Karte (Interviewleitfaden) und dann erst wieder nach dem Kochen erfolgen. 

Fazit: Willkommen in der Sterneküche des Usability-Tests

Insights aus einem Usability Test zu generieren, ist wie die Zubereitung eines Menüs in einem Spitzenrestaurant: Jeder Teller sollte auf den Punkt stimmen, das Küchen-Team hat hart daran gearbeitet, die wichtigsten Insights für die Produktentwicklung zu sammeln. Ob Du nun Chefkoch, Sous-Chef oder Küchenhilfe bist – jede Rolle in der Usability-Küche ist entscheidend. 

Also: Messer schärfen und ran an die User Insights! 

Portrait von Caroline Scholtes

Autorin dieses Kurz&Knapp Blogartikels ist
Caroline Scholtes
HOLY UX Managerin bei SKOPOS NOVA
https://www.linkedin.com/in/caroline-scholtes-783645164/

Vielen Dank!
21.11.2024

HOLY UX stellt vor: Dr. Katharina Grimm

HOLY UX INSIGHTS

HOLY UX stellt vor: dr. katharina grimm

Wer ist Dr. Katharina Grimm?

Dr. Katharina Grimm, 36
UX Writer und UX Writing Instructor
https://www.linkedin.com/in/drkatharinagrimm/

Dankeschön für das Interview, liebe Katharina!
08.11.2024

Berufserfahrung

  • Erzähl uns was über Deinen Start in den Job!
    Ha, das war eine ziemlich aufregende Zeit! Ich habe etwa vier Jahre im Bereich Kommunikation gearbeitet, vor allem in großen Unternehmen, unter anderem in der Automobilindustrie. 2017 begann ich dann in der Software-Abteilung einer Medienanstalt – mein erster richtiger Kontakt mit UX, digitaler Produktentwicklung und agilen Projekten. Das hat mich sofort fasziniert, und ich wollte unbedingt Teil davon sein und nicht nur „an der Seitenlinie“ stehen und PowerPoint-Präsentationen bauen. Da kam mir die Idee, Kommunikation und UX zu verbinden. In meiner aktuellen Rolle war dafür jedoch kein Raum, also nahm ich einen Nebenjob bei einer UX/UI-Agentur an, wo ich UX-Texte schrieb. Kurz darauf bot mir die Agentur eine Vollzeitstelle als UX Writer an – und ich habe zugeschlagen!

  • Was hättest Du früher gerne gewusst?
    Wie wenig Standards und klare Definitionen es im UX Writing gibt! Das hat mich anfangs überrascht, vor allem weil es so wenig praktische Ressourcen und Lehrmaterial gab. Viele Quellen waren eher vage und abstrakt und damit wenig hilfreich für das praktische Arbeiten im UX Writing. Deshalb habe ich früh damit begonnen, eigene Frameworks und Methoden zu entwickeln, die ich in der Praxis getestet und angepasst habe – einige davon habe ich sogar wieder verworfen. Aber gerade das hat mich auch enorm weitergebracht.

  • Was sind typische Fragestellungen/Projekte in Deinem Alltag?
    Neben dem Schreiben selbst und der Analyse von Nutzerdaten gibt es eine Sache, die viele unterschätzen: Kollaboration. Oft geht es darum, den richtigen Moment zu finden, in den Produktentwicklungsprozess eingebunden zu werden – und nicht erst ganz zum Schluss mit einem „Kannst du da noch mal schnell ein paar Texte schreiben?“ ins Boot geholt zu werden. Damit Text als integraler Bestandteil der Produktstrategie und -entwicklung verstanden wird, ist Zusammenarbeit entscheidend. Das kann das Anpassen von Prozessen, aber auch das Verhandeln (um nicht zu sagen: Streiten) mit Stakeholdern bedeuten.

Berufstipps

  • Was ist besonders wichtig für UX Writing?
    Flexibilität in der Tonalität. Gute UX Writer können Voice und Tone ihrer Texte genau auf die Marke und die Zielgruppe abstimmen, für die sie schreiben. Diese Art der Flexibilität sehe ich leider in Portfolios noch zu selten. Viele schreiben einfach „auf ihre Art“, unabhängig davon, für welche Marke oder für welche Zielgruppe sie gerade arbeiten.
  • Was muss bei der Kommunikation von Ergebnissen beachtet werden?
    UX Writing-Entscheidungen sollten immer gut begründet sein. Das schafft Vertrauen und macht die Ergebnisse nachvollziehbar. Wichtig ist dabei, sich auf klare Qualitätskriterien wie Eindeutigkeit, Effizienz und Konsistenz, die Bedürfnisse der Zielgruppe und die eigene Brand Voice zu berufen. Idealerweise gibt es dafür sogar Daten aus dem User Research. Was man hingegen vermeiden sollte, sind ungenaue Aussagen wie „Ich formuliere das so, weil wir dem User auf Augenhöhe begegnen wollen“ – das lässt zu viel Raum für Interpretation.
  • Welchen Lesetipp hast Du für die HOLY UX Leser·innen?
    Um ehrlich zu sein, finde ich Bücher zum Erlernen von UX Writing oft überschätzt. Wer etwas über UX Writing lesen möchte, ist mit hochwertigen Blogbeiträgen, die man am besten über eine gezielte Google-Suche findet, oft besser beraten. Für das praktische Schreibenlernen sind Videos und Tutorials ideal, bei denen man sehen kann, wie erfahrene Writer schreiben, welche Frameworks und Methoden sie nutzen und wie sie diese konkret anwenden. Einige solcher Videos gibt’s auch auf meinem YouTube-Kanal.


Katharina bietet super UX Writing Content auf Instagram und YouTube – schau unbedingt auf ihrem Kanal vorbei!

https://www.youtube.com/@write-with-dr-kat

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Aktuelles in/aus der UX Branche

  • Deine Meinung: Mit welchem Thema sollte man sich in der UX Branche mehr beschäftigen? Bzw. Welches Thema wird in der UX Branche aktuell überbewertet und sollte weniger Raum einnehmen?
    Accessibility und Inklusion. In Branchen wie Versicherungen, Krankenkassen und Banken werden Services immer weiter digitalisiert. Viele der Apps und Web-Services sind jedoch nicht optimal auf die Bedürfnisse von z.B. älteren Nutzer*innen abgestimmt. Hier sehe ich die Gefahr, dass bestimmte User-Gruppen ausgegrenzt werden. Hier spielen UX Design und UX Writing, vor allem aber auch User Research eine besonders große Rolle.
  • Welches Thema wird in der UX Branche aktuell überbewertet und sollte weniger Raum einnehmen?
    Vielleicht mache ich mich jetzt unbeliebt, aber: KI. Viele KI-Tools sind wertvolle Helfer, die uns effizienter machen können und deren Nutzung wir lernen sollten. Aber das war’s dann auch schon. Oft wird KI als „Heiliger Gral“ für UX-Arbeit gesehen – ein Hype, der Risiken birgt. Wenn beispielsweise fiktive Personas mithilfe von ChatGPT erstellt werden, um Kosten im User Research zu sparen, können Ergebnisse stark verzerrt sein.

Wir freuen uns, im „HOLY UX stellt vor“ Format regelmäßig persönliche Einblicke von UX Expert·innen zu bekommen.
Wie würdest Du selbst diese Fragen beantworten? Was ist Deine Meinung? Oder hast Du noch eine Frage an Katharina?
Schreib uns: academy@holyux.de 🤗

 

Übrigens:
Wir durften Katharina auch schon als Speakerin auf einem unserer HOLY UX Meetups begrüßen. Danke nochmal für Deinen Vortrag über interkulturelles UX Writing in München!

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UX-Writing: Die Geheimzutat für gute Software

HOLY UX INSIGHTS

UX-Writing: Die Geheimzutat für gute Software

Schau dir eine Software oder eine App an, die du jeden Tag benutzt: Öffne sie und betrachte, wie sie aussieht. Und dann denk dir alles weg, was aus Buchstaben besteht: Navigation, Buttons, Hilfetexte, Beschriftungen. Du merkst: Das Ding ist plötzlich nahezu unbenutzbar. Es fehlt nämlich etwas ganz Elementares: UX-Writing.

Eine Auswahl verschiedener Apps, bei denen die UX-Texte ausgeblendet wurden.
Eine Auswahl verschiedener Apps, bei denen die UX-Texte ausgeblendet wurden.

Die Verbindung zwischen Software und Nutzer·innen

UX-Writing macht eine Software erst benutzbar, weil sich Leute dank dieser kleinen, feinen Texte zurechtfinden. Und mehr noch: Mithilfe von UX-Writing tritt die Software in einen Dialog mit Nutzer·innen und baut so eine Verbindung mit ihnen auf. Für diese zwei Funktionen, Orientierung und Dialog, gibt es zwei Arten von UX-Texten:

  • Orientierung: Microcopy
    Der Name ist hier Programm: “winzige Texte”. Dies ist alles, was ihr euch eben gerade wegdenken solltet, was also Teil des Interface-Designs ist: Buttons, Navigation, Auswahlmenüs, Textfeld-Beschriftungen.
  • Dialog: Hilfe- & Infotexte
    Dies sind Texte, die Nutzer·innen direkt ansprechen und sie informieren, ihnen etwas erklären oder sie zu Aktionen aufrufen: Fehlermeldungen, Erfolgsmeldungen, Hinweise und Alerts, Zusatz-Infos (oft hinter einem “i”- oder “?”-Symbol versteckt), aber auch längere Texte wie FAQs und Einführungen in die Software (”Onboarding” genannt).
Screenshot einer Fehlermeldung "Fehler 0813 Diese Aktion ist nicht erlaubt."
Beispiel Fehlermeldung: Oft werden Fehlermeldungen nicht von Profis geschrieben und sind dann weder verständlich noch nützlich.

Qualitätsmerkmale guter UX-Texte

Ob bestimmte UX-Texte gut sind oder nicht, diese Frage beantwortet man im Idealfall in derselben Weise, wie man alle Fragen im Software-Design beantwortet: anhand des Feedbacks von Nutzer·innen beim Testen des Prototypen oder Status Quo der Software.

Es gibt allerdings, analog zu den UX-Heuristiken von Jacob Nielsen, auch fürs UX-Writing bestimmte Merkmale, die ganz allgemein gute Interface-Texte ausmachen. Der Arbeitskreis für UX-Writing der German UPA hat acht dieser Merkmale identifiziert und in einem praktischen Leitfaden mit vielen Beispielen anschaulich beschrieben. Demnach sind gute UX-Texte

  • nützlich und verständlich,
  • prägnant und strukturiert,
  • empathisch und markenkonform sowie
  •  einheitlich und fehlerfrei.

Manche dieser Merkmale sind immer wichtig, andere nur in bestimmten Kontexten: So muss eine FAQ-Antwort nicht immer prägnant sein, wenn z. B. genaue Beschreibungen und Details wichtig für die Verständlichkeit und Nützlichkeit der Antwort sind.

Zwei Versionen für einen Hinweis, dass eine Suche keine Ergebnisse erzielt hat. Die zweite Version ist, im Gegensatz zur ersten, sowohl nützlich (es werden Suchtipps angeboten) als auch empathisch (es wird auf schuldzuweisende Begriffe wie “erfolglos” verzichtet).
Zwei Versionen für einen Hinweis, dass eine Suche keine Ergebnisse erzielt hat. Die zweite Version ist, im Gegensatz zur ersten, sowohl nützlich (es werden Suchtipps angeboten) als auch empathisch (es wird auf schuldzuweisende Begriffe wie “erfolglos” verzichtet).

Wie fühlt sich eure Software an?

Eine der wichtigsten Aufgaben von UX-Writing ist eine emotionale, nämlich, dass sich eure Nutzer·innen gut aufgehoben fühlen. Die Art und Weise, wie wir eine Fehlermeldung oder eine Erfolgsmeldung formulieren, wirkt sich unmittelbar darauf aus, ob Nutzer·innen sich wertgeschätzt und verstanden fühlen – oder gemaßregelt und bevormundet.

Die oben beschriebenen Qualitätsmerkmale helfen dabei, für ein gutes Gefühl zu sorgen. Innerhalb dieses Rahmens jedoch gibt es einen großen Gestaltungspielraum. Und den sollte man ganz bewusst ausschöpfen: mit den Mitteln der Markensprache.

Eure Markensprache beantwortet die Frage: Wie würde eure Marke klingen, wenn sie ein Mensch wäre und sprechen könnte? Die Antwort darauf hat zwei Komponenten: Stimme und Ton.

Screenshot eines "Passwort vergessen" Moduls: "Passwort vergessen? Macht nichts. Denk dir einfach ein neues aus. Den Link dazu bekommst du per Mail."
Diesem “Passwort vergessen”-Modul gelingt es, positiv zu klingen, obwohl es sich eigentlich um einen ärgerlichen Anlass handelt.

Markensprache: Jetzt wird's persönlich.

Wenn ihr als Marke einheitlich und überzeugend kommunizieren wollt, ist es wichtig, dass allen im Unternehmen klar ist, wie eure Marke klingen soll: eher seriös-distanziert oder eher jugendlich-flapsig? Sachlich und nüchtern oder warmherzig und blumig? Die Antwort steht in eurem Leitfaden zur Markensprache (oft auch “Tonalität” oder englisch “Voice & Tone” oder “Tone of Voice” genannt). Sie hat zwei Hauptteile:

  • Die StimmeAusdruck eurer Markenpersönlichkeit
    So wie jeder Mensch bestimmte Charakterzüge hat, die prägen, wie er kommuniziert, so verleiht ihr auch eurer Marke Eigenschaften, die in euren Formulierungen und eurer Wortwahl zum Ausdruck kommen. Wenn ihr eure Markenpersönlichkeit z. B. als ausgelassen und fröhlich definiert, sollte das in der Kommunikation auch immer zum Ausdruck kommen.
  • Der Ton: Kommt ganz drauf an
    Im Gegensatz zur Stimme ist der Ton eurer Marke variabel: Er verändert sich abhängig davon, mit wem ihr gerade sprecht und was der Anlass ist. Auch hier ist der Mensch wieder Vorbild: Der Ton unserer Sprache richtet sich danach, ob wir mit unseren Kindern, mit alten Schulfreunden und mit unseren Vorgesetzten sprechen – und auch abhängig davon, ob das Thema ernst oder lustig, wichtig oder belanglos ist.

Stimme und Ton bilden somit eine Einheit, die eurem UX-Writing Farbe und Kontur geben. Durch sie bekommt eure Software einen unverwechselbaren Charakter.

Wo hört UX auf? Wo beginnt Marketing?

“Moment mal, Markensprache?”, denkst du jetzt vielleicht, “… gehört das nicht zum Marketing?” Die Antwort ist: Ja, absolut. Und damit sind wir bei einer oft etwas verborgenen und inoffiziellen, aber unglaublich wichtigen Rollen, die UX-Texter·innen in vielen Unternehmen innehaben: die des Bindeglieds zwischen Product / UX und Marketing.

Die Wahrheit ist nämlich die: Es gibt Bereiche, in denen die Grenzen zwischen Product / UX und Marketing verschwimmen – und diese Bereiche betreffen überwiegend die Kommunikation. Die Markensprache ist für UX-Texte hochrelevant, aber auch fürs Marketing. Auch Upsell- und Produkt-Seiten, die Vorteilskommunikation, das USP eines digitalen Produkts, sein Nutzenversprechen – all dies besteht zu einem großen Teil aus Texten, die man sowohl UX als auch dem Marketing zuschreiben könnte.

Und deshalb können UX-Texter·innen eine Brücke zwischen diesen Bereichen bilden, die eine viel höhere Qualität in der Kooperation miteinander ermöglicht.

Wie fange ich damit an?

Nicht in allen Unternehmen, die Software entwickeln, gibt es UX-Texter·innen. Wenn es bei euch auch so ist und ihr in der Produktentwicklung arbeitet, könnt ihr aber trotzdem dazu beitragen, dass eure UX-Texte besser werden:

  • Im UX-Design und -Research stellt ihr sicher, dass Interface-Texte immer Teil von Prototypen-Tests sind – damit sie, genau wie das Interaktions-Design und die Gestaltung, auf der Grundlage von Befunden iterativ optimiert werden können.
  • Im Product Management integriert ihr UX-Writing in eure Prozesse (z. B. als Teil der erforderlichen Assets in den Akzeptanzkriterien) und legt fest, wer dafür Verantwortung trägt. Bittet zudem jemanden von Marketing, zu prüfen, ob eure UX-Texte der Markensprache entsprechen.
  • Im Marketing prüft ihr, ob eure Marke nicht nur bei der visuellen Gestaltung, sondern auch bei den UX-Texten, zur Geltung kommt, und bietet hier eure Unterstützung an.

Fazit

Was solltest du jetzt also für deine tägliche Arbeit mitnehmen? Am wichtigsten ist für dich die Erkenntnis, dass Texte elementar für eine gute User Experience sind. Wenn du dir dessen bewusst bist, egal in welcher Rolle, hast du auch eher ein gutes Gespür dafür, wenn es an bestimmten Stellen eurer Software, App oder Website textlich noch besonders hakt. Und das ist ja schon einmal ein Anfang.

Geht dann als Team im nächsten Schritt die Gestaltung eurer UX-Texte aktiv an, indem ihr sie in eure Prozesse integriert und Verantwortlichkeiten klärt.

Und wenn ihr ganz vorne mitspielen wollt, dann holt euch einen Profi für UX-Writing an Bord.

Letztendlich geht’s beim UX-Writing darum, dass ihr gemeinsam diese eine Frage beantwortet:
Wie spricht eure Software mit euren Nutzer·innen – und wie kommt das bei ihnen an?

Portrait von Tilman Büttner

Autor dieses Blogartikels ist
Tilman Büttner
Senior UX Writer bei Modulr.Design

https://www.linkedin.com/in/tilmanbuettner/

Vielen Dank für Deine Expertise, lieber Tilman!
22.10.2024

UX Heuristiken

HOLY UX INSIGHTS

⏱️ Kurz und knapp: UX Heuristiken

Heuristiken sind vereinfachte Entscheidungsregeln oder Daumenregeln, die Menschen dabei unterstützen, komplexe Probleme zu lösen oder Entscheidungen schnell zu treffen, ohne dabei jede mögliche Option systematisch zu analysieren. Das kann im Alltag helfen, weil unser Hirn sonst überlastet wird, führt aber eben auch häufig zu suboptimalen Entscheidungen und Situationen. Im psychologischen bzw. wahrnehmungspsychologischen Kontext betrifft das v.a. die Entscheidungssituationen – und das ist v.a. ein Thema für UX Research!
Aber welche „Daumenregeln“ können wir nutzen, um Interfaces und Anwendungen zu bewerten oder zu erstellen – hier brauchen wir ja auch ein paar Regeln, oder?
 

Scoping: Weniger ist mehr

Im Kontext von User Experience werden Heuristiken verwendet, um die Gestaltung und Bewertung von Benutzeroberflächen zu verbessern, indem sie als Leitlinien dienen, die das Benutzerverhalten und die Benutzerbedürfnisse berücksichtigen. Sie dienen als Rahmenwerk, um zu beurteilen, ob eine Benutzeroberfläche intuitiv, effizient und benutzerfreundlich ist.  
 
Die bekanntesten Heuristiken im UX-Kontext stammen von Jakob Nielsen, der 10 allgemeine Prinzipien für das Interaktionsdesign formuliert hat: 

  1. Sichtbarkeit des Systemstatus: Nutzer·innen sollten jederzeit wissen, was vor sich geht, durch angemessenes Feedback vom System. 
     
  2. Übereinstimmung zwischen System und realer Welt: Das Design sollte mit der Sprache und den Konzepten vertraut sein, die die Nutzer·innen in der realen Welt verwenden. 
     
  3. Benutzerkontrolle und Freiheit: Nutzer·innen sollten die Möglichkeit haben, unerwünschte Aktionen rückgängig zu machen (z.B. eine „Rückgängig“ Funktion). 
     
  4. Konsistenz und Standards: Ähnliche Elemente sollten gleich aussehen und funktionieren, um Verwirrung zu vermeiden. 
     
  5. Fehlervermeidung: Das System sollte darauf ausgelegt sein, Fehler zu vermeiden oder Nutzer·innen frühzeitig vor potenziellen Fehlern zu warnen. 
     
  6. Erkennung statt Erinnerung: Objekte, Aktionen und Optionen sollten sichtbar sein, sodass sich Nutzer·innen weniger an Funktionen erinnern müssen. 
     
  7. Flexibilität und Effizienz: Das Design sollte sowohl für Anfänger·innen als auch für erfahrene Benutzer·innen anpassbar sein, z.B. durch Tastenkürzel für erfahrene Nutzende. 
     
  8. Ästhetik und minimalistisches Design: Überflüssige Informationen sollten vermieden werden, damit Nutzer·innen nicht unnötig abgelenkt werden. 
     
  9. Hilfe bei Fehlern: Fehlermeldungen sollten klar und verständlich sein, mögliche Ursachen erklären und eine Lösung vorschlagen. 
     
  10. Hilfe und Dokumentation: Falls erforderlich, sollte die Hilfe leicht zugänglich und verständlich sein.

Verwendung von Heuristiken im UX-Design

Heuristiken werden im UX-Design vor allem in der heuristischen Evaluation verwendet, bei der Expert·innen eine Benutzeroberfläche systematisch überprüfen und mit den oben genannten Heuristiken vergleichen. Dieser Ansatz ist effizient, weil er in einer frühen Phase der Entwicklung angewendet werden kann, um potenzielle Probleme in der Benutzerfreundlichkeit zu identifizieren, bevor aufwendigere und teurere Tests mit Nutzenden durchgeführt werden. 
 

Und wenn Du die Entscheidungsfindung sowie das mentale Modelle der Nutzenden verstehen willst und herausfinden möchtest, wie die auf das Interface reagieren und welche Heuristiken quasi im Kopf der Nutzenden aktiviert bzw. genutzt werden, dann musst Du auf UX Research zurückgreifen – wie DAS geht zeigen wir Dir in unserem Kurs!  

Portraitfoto von Till Winkler

Autor dieses Kurz und Knapp – Blogartikels ist
Till Winkler
Gründer und Geschäftsführer bei SKOPOS NOVA
https://www.linkedin.com/in/tillwinkler-2706/ 

Danke Dir!

CX-Konzeption einer Mobilfunkmarke

HOLY UX INSIGHTS

CX-Konzeption einer Mobilfunkmarke

Journeys als Magneten

congstar und share launchen am 3. Juli 2023 die neue Mobilfunkmarke share mobile mit sozialem Spendenansatz. Mit jeder Tarifnutzung spenden Kund·innen automatisch 1 € an ein Bildungsprojekt, um digitale Bildung in Kenia zu fördern.

Wir, Tim und Meryem, waren Teil des CX-Teams in der Konzeptions- und Launch-Phase. In unserem Blogbeitrag möchten wir teilen, wie es uns gelang, grundlegende CX-Ansätze in den Aufbau der neuen Marke zu integrieren.

 

Die Story ihres Blogbeitrags haben Meryem und Tim uns bei unserem HOLY UX Event im März 2024 in Köln auch präsentiert.

Das Recording kannst Du Dir hier ansehen:

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Unsere Vorgehensweise und der Journey-Mapping-Prozess 🗺️

Man sollte meinen, dass es als Mobilfunkanbieter ein Leichtes wäre, die CX einer Mobilfunkmarke neu zu konzeptionieren. Prepaid-Tarife sind den Kund·innen bekannt, Produktinformationen und Check-Out-Prozesse sind immer ähnlich. Schauen wir genau hin, zeigt sich, dass sich dennoch Unbekannte einschleichen: Die Zusammenarbeit mit share und die damit einhergehenden Corporate Identity, die für die Frontend- und Backend-Entwicklung zuständigen Partner im Hintergrund, Vorgaben des Mutterkonzerns Telekom. Alle vier Punkte ließen uns zu dem Schluss kommen, dass wir mit viel Vorwissen dennoch bei null starten.

Diesen Herausforderungen begegneten wir, indem wir Customer Journeys skizzierten, die Journey-Schritte visualisierten und auf Basis dieser in die Kollaboration gingen. Unser kurzfristiges Ziel war es, schnell eine Grundlage zu bilden, auf der alle Kolleg·innen, extern sowie intern, mitarbeiten konnten. Dafür konzipierten wir die einzelnen Journey-Schritte in dem online Whiteboard-Tool miro mit der Entscheidung, jedem Zugriff zu gewähren.

Mit dem Aufsetzen der Journeys und dem Teilen der Inhalte auf einem miro Board wurden neben den kurzfristigen Zielen auch langfristige Ziele gesteckt.  Die Journey mit ihren einzelnen Schritten wurden als Haltepunkte für die Einteilung der Entwicklungssprints im agilen Entwicklungsprozess genutzt. Damit wurden auch die späteren Highfidelity-Designs immer wieder in der Form der Journey dargestellt. Die Customer Journeys und das damit einhergehende Visualisieren und Kollaborieren wurden zum Knotenpunkt des gesamten Projekts.

Von Unwissen zu Wissen in den Journeys 💡

Durch das Starten bei Null und den Unbekannten im Kopf, entschieden wir uns bewusst dazu, die Journey und die Inhalte nicht verbindlich festzulegen. Wir formulierten Fragen an die einzelnen Fachbereiche und das gesamte Team und stellten Wünsche aus Sicht der CX auf. Für jeden einzelnen Journey-Schritt schauten wir uns an, was es gerade im Markt, bzw. unseren eigenen Marken congstar und fraenk, dazu gibt, was unsere Kund·innen mit diesem Schritt erreichen und welchen Content und welche Interaktionen wir dazu benötigen. Daraus ergaben sich Fragen an die Fachbereiche: “Könnten wir das so darstellen?”, “Was müssen wir aus rechtlicher Sicht beachten?”, “Fehlen relevante Inhalte?” etc. Mit jeder Frage erhielten wir Antworten und konnten das Unwissen sowie die Annahmen damit in Wissen umwandeln

Customer Journeys als Magneten 🧲

Das uneingeschränkte Teilen und der transparente Umgang mit den Journey-Schritten, den Inhalten, unseren Fragen und Wünschen, unserem Unwissen und unseren Annahmen weckte Interesse bei allen Beteiligten. Die CX wurde konkret und schon früh im Projekt konnte eine Vorstellung umrissen werden, wie es mal sein könnte.

Alle Beteiligten wurden von uns durch die Journey geführt. Mit der Zeit merkten wir, dass unsere Fragen und Wünsche zu uns zurückkamen oder neu formuliert wurden. Auch andere Fachbereiche begannen damit, ihre Fragestellungen auf dem miro Board abzulegen und zu beantworten. Neben der Konzeption der CX sammelten sich rechtliche Inhalte, Hinweise zum Backend und andere fachspezifische Konzepte auf dem Board. Die Journey wurde mit all ihren Facetten über die prototypische Konzeption bis zu unseren High-Fidelity-Designs als zentrale Anlaufstelle von den verschiedenen Fachbereichen genutzt. Wir sahen die Journey zunehmend als Magneten für alle Projektbeteiligten.

Gemeinsame Reviews als Ritual 🤝

Zu jedem agilen Entwicklungsprozess gehören anschließende Reviews der Fortschritte bzw. Ergebnisse dazu. Im share mobile Team haben wir das klassische Review-Format etwas aufgebrochen. Auch uns stellte erst die Projektmanagerin des Frontend-Entwicklungsteams vor, woran sie im vergangenen Sprint arbeiteten. Zusätzlich erstellten wir aber noch Screenshots der einzelnen Screens und legten diese auf einem miro Board ab. So schafften wir wieder einen zentralen Arbeitsort für alle congstars und alle konnten ihr Expert·innen-Feedback hinterlassen: Legal-Hinweise, Produktmarketing-Anmerkungen, CX-Feedback usw.

Darüber hinaus hatten verschiedene Kolleg·innen unterschiedliche Testgeräte zur Verfügung, um durch die einzelnen Flows auf den Testumgebungen gehen zu können – wir schauten uns also nicht ausschließlich starre Screens an, sondern klickten uns durch die Low- und später High-Fidelity-Strecken auf den Smartphones. Das sorgte dafür, dass wir weitere Bugs identifizieren und unser Review-Feedback gemeinsam mit den Insights aus unseren explorativen Nutzer·innentests an die Entwicklung zurückgeben konnten.

Die abstoßende Wirkung des Magneten ⚠️

Doch neben all diesen positiven Eigenschaften des Magneten, durch die wir CX-Ansätze innerhalb der Konzeptions- und Aufbauphase etablieren konnten, haben wir auch die negative Wirkung des Magneten zu spüren bekommen:

  1. Durch unsere Herangehensweise, bei der wir verschiedene Kolleg·innen, interne wie externe, mit den gleichen Rechten ausgestattet haben, ist auf unseren miro Board immer wieder mal ein kleines Chaos entstanden. Regelmäßig mussten wir anhand der Board-Historie checken, was verrutscht wurde, und alles wieder an die richtige Stelle rücken.
  2. Unser Board wurde zum Dreh- und Angelpunkt für viele Fragen vor dem Launch. Und damit auch wir, als CX-Team. Viele Kolleg·innen kamen mit ihren Anliegen auf uns zu und suchten unsere Beratung auf – auch, wenn es eigentlich Belange anderer Fachbereiche waren.
  3. Unser Designer hatte mit zwei Parallelwelten zu kämpfen: Einerseits mussten Fortschritte auf dem miro Board dokumentiert werden, andererseits musste er gleichzeitig an den Figma-Dateien weiterarbeiten. In der dritten Phase des Journey-Mapping-Prozesses, “Realisieren”, sind wir daher komplett auf Figma umgestiegen.

Fazit

Jede einzelne Journey-Mapping-Phase hatte besondere Eigenschaften:

  • Die erste war geprägt von zahlreichen Unklarheiten, die bei uns Fragen aufwarfen.
  • In der zweiten Phase gelang es uns, durch Wireframes ein besseres Kontextverständnis zu schaffen.
  • Und in der dritten Phase konnten wir die letzten Feinschliffe durch Reviews sowie qualititative Nutzer*innen-Tests an unseren High-Fidelity-Designs vornehmen.

Für uns war es sehr wertvoll, von Anbeginn der CX-Konzeption in Journeys zu denken. 💭
Einen Prozess durchdringt man erst, wenn dieser vom Start- bis Endpunkt aus Nutzer*innensicht betrachtet wird – und das hilft nicht nur dem CX-Team, sondern auch allen anderen involvierten Stakeholdern.

Nutz ein Tool, das Dir ausreichend Freiheiten schenkt. 🔧
Auch, wenn miro Boards durch ihre unendliche Ausweitbarkeit schnell chaotisch werden können, waren sie für uns genau die richtigen Mittel, um Fortschritte zu dokumentieren, Transparenz zu schaffen und Kollaborationen zu ermöglichen.

Und damit kommen wir auch schon zur letzten Erkenntnis: Fokussier Dich! 🎯
Je zentraler all das Wissen, das die einzelnen Personen besitzen, an einem Ort gebündelt wird, desto mehr profitieren alle davon. Je weniger Unterlagen, Boards etc. es gibt, desto einfacher und effizienter können Rückfragen beantwortet und das Ziel im Fokus behalten werden. 

Portrait von Meryem Askin

Autoren dieses Blogartikels sind
Meryem Askin und Tim Schulte
Digital CX & UX Researcher bei congstar


https://www.linkedin.com/in/meryem-askin/
https://www.linkedin.com/in/tim-schulte-link/

Vielen Dank für Euren Input!
24.09.2024

Portrait von Tim Schulte

Vom Gesetz zur Praxis – Digitale Barrierefreiheit  

HOLY UX INSIGHTS

Vom Gesetz zur Praxis – Digitale Barrierefreiheit

Warum Barrierefreiheit mehr ist als nur eine Checkbox ☑️

Stell Dir vor, Du möchtest in einen Laden, aber die Tür ist viel zu schmal. Oder die Regale sind nur ganz oben unter der Decke befüllt. Oder die Preisschilder sind in Sonderzeichen (∏◊Þζ¤Ξ⌋∇) geschrieben. Unvorstellbar? Für Millionen von Menschen ist das Alltag – vor allem online. Die digitale Welt ist voller Hürden, die wir oft gar nicht bemerken, weil sie für die eigene Bedienung keine Barriere darstellen. Aber für Menschen mit Behinderungen sind sie allgegenwärtig. 

Barrierefreiheit im digitalen Raum ist daher nicht nur eine nette Zugabe, sondern ein Muss. Und das gilt nicht nur, weil ab 2025 das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) in Deutschland umgesetzt wird. Sondern weil es eine ethische Verantwortung ist, digitale Angebote so zu gestalten, dass sie für alle zugänglich sind. 

Was bedeutet Barrierefreiheit im Web wirklich? 💻🛜

Wenn man über digitale Barrierefreiheit spricht, denken die meisten zuerst an Schriftgrößen und Farbkontraste. Aber Barrierefreiheit im Web ist viel facettenreicher – es geht um viel mehr als “nur” um Sehbehinderungen. Barrierefreiheit im Web umfasst alle möglichen Einschränkungen: von visuellen Beeinträchtigungen über Hörprobleme bis hin zu motorischen und kognitiven Einschränkungen. 

Werfen wir nur einen kurzen Blick auf die Zahlen: In Deutschland gibt es über 8 Millionen Menschen mit einem Schwerbehindertenausweis (Quelle: Statistisches Bundesamt – Schwerbehindertenstatistik) und über 6 Millionen funktionale Analphabet·innen (Quelle: leo. – Level-One Studie). Diese Zahlen zeigen, dass Barrierefreiheit nicht nur eine Nischenanforderung ist, sondern ein Thema, das Millionen von Menschen betrifft.

Mehr als nur Sehbehinderungen 👓 

Obwohl sich ein Großteil der Forschung auf Sehbehinderungen konzentriert, sollten andere Einschränkungen nicht vernachlässigt werden. Zum Beispiel gibt es Simulationen für Farbfehlsichtigkeit oder Screenreader für blinde Menschen, aber was ist mit Menschen, die motorische Schwierigkeiten haben und daher keine Maus bedienen können? Oder kognitiv eingeschränkte Menschen, die komplexe Texte oder verschachtelte Navigationsstrukturen nicht verstehen? 

Barrierefreiheit bedeutet, all diese Aspekte zu berücksichtigen und digitale Angebote so zu gestalten, dass sie für alle zugänglich sind – ungeachtet ihrer körperlichen, geistigen oder technischen Möglichkeiten. 

Die rechtliche Seite 🧑‍⚖️ 📄

Die deutsche BITV und europäische EN 301 549 

In Deutschland ist die Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung (BITV) das gültige Regelwerk für barrierefreie digitale Angebote öffentlicher Stellen. Sie basiert auf den WCAG und der europäischen Norm EN 301 549. Diese Normen legen fest, wie Barrierefreiheit in der digitalen Welt aussehen sollte, von Farbkontrasten bis zur Bedienung durch Screenreader.  

Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG)

Ein Meilenstein in Sachen privatwirtschaftlicher Barrierefreiheit ist das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG), das im Juni 2025 in Kraft tritt. Es setzt die Richtlinien der EU, speziell des European Accessibility Acts (EAA), in Deutschland um. Das Gesetz betrifft nicht nur den Online-Handel, sondern auch Hardware, Software und Dienstleistungen, z. B.  den überregionalen Personenverkehr und Bankdienstleistungen. 
Das BFSG ist nicht nur ein weiterer Paragrafendschungel, den es zu durchforsten gilt. Es verpflichtet Unternehmen, ihre digitalen Angebote so zu gestalten, dass sie für alle zugänglich sind. Das Gesetz ist ein klares Signal dafür, dass Barrierefreiheit kein optionales Feature mehr ist, sondern ein Muss. 

Wie setzt man digitale Barrierefreiheit konkret um? 💪

Hier kommen die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) ins Spiel. Diese internationalen Standards bieten klare Richtlinien, für die Gestaltung barrierefreier Websites.  

WCAG: Die Bibel der digitalen Barrierefreiheit 📖 

Die WCAG-Guidelines basieren auf vier Prinzipien: Wahrnehmbarkeit, Bedienbarkeit, Verständlichkeit und Robustheit. Das bedeutet unter anderem, dass Inhalte für alle Sinne zugänglich sein müssen, dass sie einfach zu bedienen und zu verstehen sein müssen und dass sie auf verschiedenen Geräten und im Zusammenspiel mit unterschiedlichen Technologien funktionieren müssen. 

Diese Guidelines sind kein starres Regelwerk, sondern eine flexible Anleitung, die auf die unterschiedlichsten digitalen Angebote angewendet werden kann – von Websites über Apps bis hin zu Software. 

Warum Barrierefreiheit und UX Hand in Hand gehen 🤝

Digitale Barrierefreiheit bedeutet nicht, dass man Kompromisse bei der Usability machen muss. Im Gegenteil: Eine gut durchdachte, barrierefreie Website ist in der Regel auch für nicht-eingeschränkte Nutzer·innen deutlich besser bedienbar. Barrierefreiheit und User Experience (UX) sind keine Gegensätze, sondern ergänzen sich perfekt ❤️ 

Der unverzichtbare UX-Test mit betroffenen Nutzer·innen 👥 

Es reicht jedoch nicht aus, sich auf Guidelines und Normen zu verlassen. Nur weil eine Website formal barrierefrei ist, heißt das nicht, dass sie auch wirklich benutzerfreundlich ist. Hier kommt der UX-Test ins Spiel – und zwar nicht mit einer allgemeinen Testgruppe, sondern mit den Menschen, die tatsächlich mit Barrieren im Alltag konfrontiert sind. 

Ein echter Barrierefreiheitstest sollte tatsächliche Nutzende einbeziehen, die von den jeweiligen (oder unterschiedlichen?) Einschränkungen betroffen sind. Ihre Erfahrungen und Rückmeldungen sind unerlässlich, um sicherzustellen, dass die digitale Lösung nicht nur theoretisch barrierefrei ist, sondern auch in der Praxis funktioniert. Das ist der Moment, in dem Barrierefreiheit und UX-Design aufeinandertreffen und gemeinsam ein wirklich inklusives Erlebnis schaffen. 

Fazit: Barrierefreiheit als Chance, nicht als Bürde 🙌

Barrierefreiheit ist kein Hindernis, sondern eine Chance! 
Eine Chance, neue Zielgruppen zu erreichen und eine verbesserte User Experience anzubieten. Es geht nicht nur darum, Gesetze zu erfüllen, sondern Verantwortung zu übernehmen und die digitale Welt für alle zugänglich zu machen. 

Über die Chancen von digitaler Barrierefreiheit haben bei unseren HOLY UX Meetups bereits unterschiedliche Experten gesprochen und wir empfehlen euch gerne die Aufzeichnung der beiden Vorträge 🎤▶️ 

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Barrierefreiheit: Mensch vs. Konformität 

🍿 Nico Maikowski von Pfennigparade Business. Inklusiv. 🍿
@ HOLY UX München 

Ohne Hürden: Erfolgreich zur digitalen Barrierefreiheit 💪 

🍿 Daniel Diener und Marcel Bertram von A11YPLAN. 🍿
@HOLY UX Hamburg

🤓 Wenn Du Dich jetzt noch intensiver mit digitaler Barrierefreiheit auseinandersetzen möchtest empfehlen wir Dir unsere interaktive Trendmap zu dem Thema auf LinkedIn.  

Wenn du Fragen oder sogar ein aktuelles Projekt zum Thema Barrierefreiheit hast, kannst Du auch an unserem unverbindlichen Lunch&Learn Format teilnehmen: https://www.skopos-nova.de/barrierefreiheit#formular  

Oder melde Dich unter academy@holyux.de . Wir freuen uns auf den Austausch! 

Portrait von Caroline Scholtes

Autorin dieses Blogartikels ist
Caroline Scholtes
HOLY UX Managerin bei SKOPOS NOVA
https://www.linkedin.com/in/caroline-scholtes-783645164/

Vielen Dank für Deinen Input!
18.09.2024

HOLY UX stellt vor: Thomas Latus

HOLY UX INSIGHTS

HOLY UX stellt vor: THOMAS LATUS

Wer ist Thomas Latus?

Portrait von Thomas Latus

Thomas Latus, 37
Gründer und Geschäftsführer bei Modulr.Design
https://de.linkedin.com/in/thomas-latus-36bb1942 

Vielen Dank für das Interview!
20.09.2024

 

Hier könnt ihr Thomas in Action sehen:

Zufällig sogar im hauseigenen Kreativraum:
dem Rainhaus. Eine tolle Workshop- und Event- Location in Hamburg Altona, die auch wir schon für ein HOLY UX Meetup nutzen durften. Schaut vorbei: rain.haus 

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Berufserfahrung

  • Was hättest Du früher gerne gewusst?
    Als frisch gebackener Interface-Designer war es mir zwar wichtig, dass das Design ästhetisch ansprechend ist, aber ich hatte auch immer die Nutzenden im Blick. Mir war bewusst, dass oft die kleinen Details den entscheidenden Unterschied machen können. Am Anfang meiner Karriere hatte ich allerdings noch keine eigenen Interviews mit Nutzer·innen durchgeführt. Als ich dann meine ersten Interviews machte, war ich überrascht, wie viel Optimierungspotenzial sich schon mit relativ wenig Aufwand aufdecken ließ.
  • Wie kann man sich in diesem Berufsfeld (stetig) verbessern?
    Ich glaube, man ist für den UX-Bereich nur dann wirklich geeignet, wenn man neugierig ist und bleibt: Neugierig darauf, wie man Dinge noch besser machen kann. Neugierig, welche Nutzerbedürfnisse man bisher übersehen oder vernachlässigt hat.

    Neugier ist die Triebfeder für ständig neue Lernerfahrungen – jedenfalls bei mir.
  • Was sind typische Fehler in Deinem Bereich?
    Ich glaube, dass wir als UX-Menschen die Empathie, mit der wir ja durch unsere Nutzerzentrierung eigentlich gut geschult sind, noch viel zu selten dafür nutzen, um die Situation anderer Stakeholder zu verstehen und dann mit ihrer Sprache zu kommunizieren und auf ihre Probleme und Herausforderungen einzugehen. Also z. B. aus den Bereichen Marketing oder Vertrieb – aber auch auf Produkt-Entscheidungsebene. Da gibt es eine große Chance, die wir noch öfter ergreifen sollten.

Berufstipps

  • Was ist besonders wichtig für UX Research?
    Ich glaube, am wichtigsten, dass alle Beteiligten ein echtes Erkenntnis-Interesse haben, damit echter Geschäftserfolg resultieren kann. Das klingt banal, aber leider gibt es oft auch ganz andere Beweggründe dafür, UX-Research durchzuführen oder durchführen zu lassen: zum Beispiel, um sich die eigenen Hypothesen bestätigen zu lassen. Da ist dann die Gefahr groß, dass Ergebnisse sehr kreativ in der gewünschten Sichtweise interpretiert werden.
  • Was muss bei der Kommunikation von Ergebnissen beachtet werden?
    Das knüpft wunderbar an die vorgenannten Punkte an: Es ist wichtig, dass wir verstehen, wem wir Ergebnisse mitteilen und was die Ziele und Beweggründe dieser Zielgruppe sind, damit wir entscheiden können, in welcher Form wir die Ergebnisse kommunizieren. Also in welcher Länge, ob eher visuell oder eher zahlenlastig, ob eher verallgemeinernd oder eher anhand konkreter Beispiele und Zitate.
  • Was geht bei Qualitativer Forschung schief?
    Es kann da so einiges schief gehen. Das kann schon damit beginn, dass keine Einigkeit darüber hergestellt wird, was das Forschungsziel ist und welche konkreten Fragen beantwortet werden sollen. Dass die Auswahlkriterien für die Testpersonen nicht sauber definiert werden. Dass die Testumgebung nicht authentisch ist. Dass bei Prototypen-Tests der Prototyp sich zu sehr vom echten Produkt unterscheidet. Bis hin zur Auswertung und deren Interpretation, die auch oft Einflüssen unterworfen sind, die einen nüchternen Blick auf die Ergebnisse erschweren.
  • Welchen Lesetipp hast Du für die HOLY UX Leser·innen?
    Ich kann “Lean UX” von Jeff Gothelf und Josh Seiden in der dritten Auflage von 2021 empfehlen (leider gibt es noch keine aktuellere Auflage). Dieses Buch verbindet UX-Design mit agilen Arbeitsmethoden und ist ein Must-Read für alle, die in einem dynamischen, iterativen Umfeld arbeiten. Es bietet praxisnahe Ansätze, um schneller und effizienter zu besseren Ergebnissen zu kommen. Passt damit also perfekt in die Zeit heute, in der wir mit weniger Mitteln mehr bewirken bzw. beweisen müssen.

Aktuelles in der UX Branche

  • Mit welchem Thema sollte man sich in der UX-Branche mehr beschäftigen?
    Ich glaube, dass wir die Chancen, die KI uns heute bietet, unbedingt nutzen sollten, um digitale Produkte noch gezielter auf die Bedürfnisse unserer Nutzer·innen auszurichten. Statt Angst vor einem möglichen Jobverlust durch KI zu haben, sollten wir sie als Werkzeug begreifen, das – mit Bedacht und an den richtigen Stellen eingesetzt – unsere Arbeit auf ein neues Level heben kann. Dabei ist es wichtig, dass wir den Mehrwert unserer Arbeit klar auf den Geschäftserfolg ausrichten und sicherstellen, dass UX-Arbeit nicht im stillen Kämmerlein stattfindet, sondern sichtbar und wirksam wird.
  • Welche UX Research Methoden liegen im Trend und warum?
    Ein Trend, den ich sehe, ist, dass UX-Forschung sich “demokratisiert”, also von mehr Disziplinen selbst ausgeführt wird als reinen Research-Leuten: vom Produktmanagement, UX-Design oder Marketing, zum Beispiel. Das birgt Chancen und Gefahren:
    Die Chance ist, dass das Interesse an so gewonnenen Erkenntnissen und auch deren Wertschätzung über Disziplinen hinweg steigt. Die Gefahr ist, dass durch UX-Forschung durch “fachfremde” Leute, wenn sie nicht gut geschult sind, verfälschte Ergebnisse liefert, die dann als Grundlage für Produkt-Entscheidungen dienen.

The Iron Triangle

Dreieck mit den Spitzen low cost, done quickly und high quality

“Done Quickly” Bei den meisten Websites und Apps gibt es Dinge, die man schnell beheben kann und die dann in der Summe das Erlebnis spürbar verbessern. Dazu kann man sich z. B. der Heuristiken von Jakob Nielsen bedienen oder einen Test der aktuellen Software oder Website mit einer Handvoll von Testpersonen machen, mit den 3-4 häufigsten Szenarios.

“High Quality” Wenn man als Unternehmen mit seinen digitalen Produkten dauerhaft erfolgreich sein will, genügt es auf meiner Sicht nicht, sich mit befriedigenden Ergebnissen abzufinden. Man sollte im Gegenteil immer nach Exzellenz streben – nicht unbedingt für die erste Version, aber auf mittlere Sicht. Nur dann wird sich nachhaltiger Erfolg einstellen.

Dieses Interview gehört zur Reihe „HOLY UX stellt vor“ und wir freuen uns, euch in dieser Form regelmäßig persönliche Einblicke von UX Expert·innen bieten zu dürfen.
Wie würdest Du selbst diese Fragen beantworten? Was ist Deine Meinung? Oder hast Du noch eine Frage an Thomas?
Schreib uns: academy@holyux.de 🤗

Erfolgsfaktor UX

HOLY UX INSIGHTS

Erfolgsfaktor UX

So bringt Weiterbildung Dich und Dein Unternehmen nach vorn

In der digitalen Welt ist User Experience (UX) ein echter Gamechanger – und das betrifft längst nicht nur Designer·innen und Entwickler·innen.
Auch wenn Du in Bereichen wie Marketing, Vertrieb, Kundenservice oder Management arbeitest, kann eine Weiterbildung in UX Dein Berufsleben ordentlich aufmischen. Warum?
Weil UX-Kenntnisse
Dir nicht nur neue Perspektiven bieten, sondern auch Dein Unternehmen richtig weit nach vorne bringen können.Und für die HRler unter euch, ganz nebenbei stärkt es auch die Mitarbeitendenbindung.
Wie das funktioniert?
Das schauen wir uns hier gemeinsam an, also lies weiter!
 

Was ist UX, und warum sollte ich mir darüber Gedanken machen?

UX – das klingt erstmal schick, ist aber letztlich nichts anderes als die Kunst, digitale Erlebnisse so angenehm und nützlich wie möglich zu gestalten. UX steht für User Experience und beschreibt die Erfahrungen, die Nutzer·innen mit einem digitalen Produkt oder einer Dienstleistung machen.
Stell Dir vor, die Website lädt nicht, die App stürzt ständig ab und sowieso findest Du nichts da, wo Du es vermutest. Frustrierend, oder? Genau deshalb ist UX so wichtig. Wenn Du schon mal mit einer App gekämpft hast, weil Du den verdammten Button einfach nicht finden konntest, weißt Du, warum UX so entscheidend ist:
Ein gutes User Interface macht den Unterschied zwischen „Yay, das macht Spaß!“ und „Ich werfe gleich mein Handy gegen die Wand!“.
 

Selbst wenn Du keine Pixel schubst oder Code schreibst – eine UX-Weiterbildung kann Dein Berufsleben auf das nächste Level bringen.

Postits on a dark background, hands writing on one

Problem solving, aber jetzt mit mehr Wow-Effekt  
UX bringt Dir bei, die Welt durch die Augen Deiner Nutzer·innen zu sehen. Das müssen nicht immer nur externe Personen sein, auch im eigenen Unternehmen selbst, wird häufig mit eigenen oder individualisierten Softwaren gearbeitet z. B. in der IT oder auch im HR, die ihre eigenen Herausforderungen mit sich bringen. 
Statt Lösungen zu erzwingen, die keiner braucht, lernst Du, wirklich nützliche und kreative Lösungen zu entwickeln. Diese neue Sichtweise macht Dich nicht nur zum Star des nächsten Teammeetings, sondern hebt auch deine Problemlösungsfähigkeiten auf ein völlig neues Level. 

Teamwork makes the dream work 
UX ist ein bisschen wie der Kitt, der verschiedene Abteilungen zusammenhält. Wenn Du verstehst, wie UX funktioniert, kannst Du besser mit Designer·innen, Entwickler·innen und Marketing-Leuten zusammenarbeiten. Keine Missverständnisse mehr, weniger Reibungsverluste – und am Ende sieht jede·r gut aus, wenn das Projekt über die Bühne geht.

Karriere-Boost und neue Möglichkeiten  
Arbeitgeber schätzen es, wenn ihre Mitarbeiter·innen ständig dazulernen. Eine UX-Weiterbildung macht Dich nicht nur zu einem besseren Problemlöser, sondern hebt Dich auch bei Gehaltsverhandlungen und Bewerbungsgesprächen hervor. Vielleicht warten schon bald neue und spannende Entwicklungschancen auf Dich und Du fühlst Dich in der Lage, bei ganz neuen Projekten mitzuwirken. 

Warum Arbeitgeber in UX-Weiterbildung investieren sollten

Und nun zur anderen Seite: Welche Vorteile bringt eine UX-Weiterbildung für Arbeitgeber? Die Antwort: Jede Menge! 

Mehr Kundenfreude, mehr Umsatz  
Wenn Mitarbeiter·innen UX verstehen, entwickeln sie Produkte und Services, die die Nutzer·innen wirklich lieben. Das führt zu zufriedeneren Kund·innen, besserem Feedback und letztlich zu mehr Umsatz. Es ist eine Win-Win-Situation! 

Weniger „Oh nein, das müssen wir nochmal machen“ 
Fehler passieren, klar. Aber wenn deine Mitarbeitenden UX im Blut haben, werden viele Probleme schon früh im Entwicklungsprozess erkannt und behoben. Das spart Zeit, Nerven und jede Menge Geld. Und wer möchte nicht in einem Unternehmen arbeiten, das einfach effizient und schnell ist? 

Feedbackkultur stärken und nutzen 
Ein weiterer Vorteil einer UX-Weiterbildung ist die Stärkung der Feedbackkultur im Unternehmen. UX lebt davon, kontinuierlich Feedback von Nutzenden einzuholen und dieses gezielt in die Weiterentwicklung von Produkten und Dienstleistungen einfließen zu lassen. Mitarbeiter·innen lernen, konstruktives Feedback wertzuschätzen und damit professionell umzugehen – eine Fähigkeit, die weit über UX hinausgeht. Besonders bei intern genutzter Software können die eigenen Mitarbeitenden aktiv in den Prozess einbezogen werden. Sie werden nicht nur als Nutzer·innen wahrgenommen, sondern verstehen sich als Teil des Entwicklungsprozesses und fühlen sich dadurch stärker eingebunden. Durch die Etablierung dieser Kultur des offenen Austauschs und der kontinuierlichen Verbesserung förderst Du nicht nur die Innovationskraft, sondern schaffst auch ein Arbeitsumfeld, in dem sich Mitarbeitende gehört und respektiert fühlen. Das verbessert die Zusammenarbeit, erhöht das Engagement und stärkt den Teamgeist nachhaltig. 

Innovationskraft steigern, Konkurrenz abhängen
UX-orientierte Unternehmen sind oft die Unternehmen, die die spannendsten Innovationen hervorbringen. Wenn deine Mitarbeitenden wissen, was Nutzende wollen, können sie schneller auf Trends reagieren und dein Unternehmen bleibt der Konkurrenz immer einen Schritt voraus. 

Mitarbeitendenbindung und Engagement fördern
Jetzt kommt der Clou: Mitarbeitendenbindung. Wenn Du deinen Mitarbeiter·innen Weiterbildungen wie im Bereich UX ermöglichst, zeigst Du, dass Dir ihre Entwicklung am Herzen liegt. Das führt zu höherem Engagement und Loyalität. Mitarbeiter·innen, die sich wertgeschätzt fühlen, sind motivierter und engagierter – und das zahlt sich langfristig aus! 

Weiterbildung als Schlüssel zur Mitarbeitendenbindung
Warum ist Weiterbildung so wichtig für die Mitarbeitendenbindung? Ganz einfach: Menschen wollen wachsen. Sie wollen wissen, dass sie in ihrem Job nicht stagnieren, sondern dazulernen und sich weiterentwickeln können. Wenn Du als Arbeitgeber in die Weiterbildung deiner Mitarbeitenden investierst, signalisierst Du, dass Dir ihre berufliche Entwicklung wichtig ist und Du sie auf ihrem Karriereweg unterstützt. Das schafft Vertrauen und Zufriedenheit. Mitarbeitende, die das Gefühl haben, dass ihr Arbeitgeber in sie investiert, sind nicht nur glücklicher, sondern bleiben auch länger im Unternehmen. Dadurch reduziert sich die Fluktuation, was wiederum Kosten für teure Neueinstellungen und Einarbeitungen spart. Eine UX-Weiterbildung kann also ein starkes Bindungselement sein, das dabei hilft, ein engagiertes, kompetentes und loyales Team aufzubauen. 

Doch worauf kommt es an, damit Deine Weiterbildung wirklich ein Gamechanger wird?  
Lass uns das kurz und knackig zusammenfassen: 

  • Praxisorientierung: Deine Weiterbildung sollte direkt anwendbare Skills liefern, die Du sofort im Job einbringen kannst. Mit konkreten, umsetzbaren Tipps, die sofort weiterhelfen – so macht man den Unterschied. 
  • Expertenwissen: Setz auf Kurse von Leuten, die ihr Handwerk beherrschen. Die besten Tipps kommen schließlich von denen, die wissen, wie es wirklich läuft. 
  • Flexibilität: Am besten ist die Weiterbildung dann, wenn sie sich easy in deinen Alltag einfügt – z.B. durch flexible Online-Kurse, die von überall zugänglich sind. 

Fazit: Weiterbildung lohnt sich – für dich und dein Unternehmen

Egal ob Du Deine Skills erweitern oder als Arbeitgeber dein Team stärken möchtest – eine UX-Weiterbildung kann der Schlüssel zu mehr Erfolg und Zufriedenheit sein. Sie macht nicht nur Produkte und Services besser, sondern sorgt auch für eine effizientere Zusammenarbeit und stärkt die Innovationskraft des Unternehmens. Und vielleicht am wichtigsten: Sie fördert die Mitarbeitendenbindung.
Ein investiertes Team bleibt länger und ist motivierter – und das ist letztlich unbezahlbar.
 

Also, warum nicht gleich loslegen? Gönn Dir selbst oder Deinem Team das UX-Upgrade und erlebe, wie sich Türen öffnen, Projekte erfolgreicher werden und alle – von Dir bis hin zu Deinen Kunden – zufriedener sind. Let’s make some magic happen! 🪄
www.holyux.de/academy 

Und wenn Du erfahren möchtest, welche Stellhebel es neben Weiterbildungen noch für eine langfristige Mitarbeitendenbindung gibt, lass Dich von unseren Kolleg·innen der SKOPOS VIEW beraten.  🤓
https://www.skopos-view.de/  

Portrait von Svenja Koch

Autorin dieses Blogartikels ist
Svenja Koch
UX Researcherin bei SKOPOS NOVA
https://www.linkedin.com/in/svenja-koch-3b4795240/ 

Vielen Dank für Deinen Input, liebe Svenja!
13.09.2024

UX Research Scoping: Dein Schlüssel zum Erfolg 

HOLY UX INSIGHTS

⏱️ Kurz und knapp: UX Research Scoping

Dein Schlüssel zum Erfolg

Als UX Researcher·in stehst Du oft vor einer Fülle an Daten, Hypothesen und Nutzerbedürfnissen. Ohne Struktur droht jedes Projekt aus dem Ruder zu laufen. Hier kommt das Scoping ins Spiel:
Du definierst präzise, welche Fragen Du angehst und wie Du Deine Ressourcen optimal nutzt. Mit einem gut definierten Scope legst Du den Grundstein für den Erfolg Deines UX Research Projekts.
 

Scoping: Weniger ist mehr

Nicht alles hat die gleiche Priorität, und das ist in Ordnung. Priorisierung hilft Dir, den Fokus zu behalten und wertvolle Ressourcen gezielt einzusetzen. Stell Dir dabei immer die Frage: 

  • User-Centricity: Welche Erkenntnisse verbessern die Nutzererfahrung am meisten?
  • Business Goals: Welche Antworten unterstützen die Unternehmensziele? 
  • Machbarkeit: Was kannst Du mit den vorhandenen Ressourcen realistisch erreichen? 

Prioritäten setzen: Was wirklich zählt

Der Backlog: Dein Backup-Plan

Beim Scoping geht es darum, das Projekt auf das Wesentliche zu konzentrieren. Wenn Du versuchst, alles auf einmal zu erledigen, verlierst Du schnell den Überblick. Dein Scope sollte die wichtigsten Fragen so klar und knapp wie möglich festlegen. 

Hier sind drei wesentliche Punkte, die Du im Auge behalten solltest: 

  • Nutzerperspektive an erster Stelle: Wer sind Deine Zielgruppen, und was brauchen sie wirklich? 
  • Unternehmensziele einbeziehen: Wie zahlt Dein Projekt auf die strategischen Ziele des Unternehmens ein? 
  • Projektmanagement im Blick behalten: Zeit, Budget, Ressourcen – wie bleibst Du objektiv? 

Auch bei klarer Fokussierung sollten gute Ideen nicht verloren gehen. Ein gut organisierter Backlog ist Deine Absicherung für später. Hier bewahrst Du alle Themen auf, die aktuell keinen Platz finden, aber zukünftig wichtig werden könnten. 

  • Kategorisierung: Teile Deinen Backlog in „Kurzfristig“, „Mittelfristig“ und „Langfristig“ auf. 
  • Gewichtung: Überprüfe regelmäßig, was an Bedeutung gewinnt oder verliert. 
  • Dokumentation: Halte fest, warum etwas im Backlog gelandet ist und welcher Kontext relevant ist.

Fazit: Fokus statt Chaos

UX Research Scoping erfordert Disziplin und klare Prioritäten, aber der Aufwand lohnt sich. Mit einem gut definierten Scope, gezielter Priorisierung und einem durchdachten Backlog legst Du den Grundstein für erfolgreiche Projekte. Weniger ist oft mehr. 

Portrait von Caroline Scholtes

Autorin dieses Kurz und Knapp – Blogartikels ist
Caroline Scholtes
HOLY UX Managerin bei SKOPOS NOVA
https://www.linkedin.com/in/caroline-scholtes-783645164/

Vielen Dank für Deinen Input!
03.09.2024